Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ist die größte Dachorganisation von Einzelgewerkschaften in Deutschland. Ihm gehören acht Mitgliedsgewerkschaften mit rund sechs Millionen Gewerkschaftern in der Bundesrepublik Deutschland an. Diese decken alle Branchen und Wirtschaftsbereiche ab.
Der DGB vertritt die Interessen der acht Mitgliedsgewerkschaften gegenüber den politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern, Parteien und Verbänden in Bund, Ländern und Gemeinden. Der Gewerkschaftsbund ist föderal gegliedert: Es gibt 9 Bezirke, 59 Regionen und 347 Kreis- und Stadtverbände. Der DGB koordiniert die gewerkschaftlichen Aktivitäten, dazu gehören die Vertretung gewerkschaftlicher Interessen in politischen Gremien, bei Anhörungen im Deutschen Bundestag oder den Landtagen sowie die Organisation von Kampagnen wie etwa zum Tag der Arbeit, dem 1. Mai.
In den vergangenen Jahren hat der DGB mit verschiedenen Aktionen und Kampagnen für die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns oder das Lieferkettengesetz geworben. Zudem bringt der Dachverband Konzepte zu verschiedenen politischen Themen in der politischen Debatte, etwa zu den Themen Arbeitsmarkt, Rente, Kranken- und Pflegeversicherung, der Frauen- und Gleichstellungspolitik, Transformation der Arbeitswelt oder in der Steuer- und Finanzpolitik.
Alle vier Jahre entscheiden Delegierte aus den acht Mitgliedsgewerkschaften im Rahmen des DGB-Bundeskongresses über die politischen Ziele des DGB. Der letzte Bundeskongress fand 2022 in Berlin statt. Bei den Vorstandswahlen wurde Yasmin Fahimi mit 93,23 Prozent der Stimmen zur neuen DGB-Vorsitzenden gewählt. Sie folgte auf Reiner Hoffmann, der seit 2014 im Amt war. Der DGB arbeitet auf internationaler Ebene im Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) und im Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) mit und vertritt die deutsche Gewerkschaftsbewegung bei internationalen Institutionen wie der EU und der UNO.